Signatur: BArch, MfS, BdL/Dok., Nr. 8747, Bl. 1-20
Am 7. September 1987, startete SED-Generalsekretär Erich Honecker seinen Arbeitsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland. Es war der erste Besuch eines DDR-Staatsoberhauptes im anderen Teil Deutschlands. Zum Schutz Honeckers ergriff die Stasi im Rahmen der Aktion "Dialog 87" umfangreiche Sicherungsmaßnahmen.
Im Jahr 1987 besuchte erstmals in der Geschichte beider deutscher Staaten ein Staatsoberhaupt der DDR die Bundesrepublik. Für die DDR stellte dies einen prestigeträchtigen außenpolitischen Erfolg dar.
Am 15. Juli 1987 wurde gleichzeitig in den west- und ostdeutschen Medien der Besuch Erich Honeckers vom 7. bis 11. September 1987 in der Bundesrepublik angekündigt. Lange Zeit konnte sich die SED-Führung nicht sicher sein, ob der Besuch überhaupt stattfinden würde. Schließlich hatte er zuvor bereits dreimal abgesagt werden müssen, zuletzt auf sowjetischen Druck im Jahr 1984. Dieses Mal gab es Befürchtungen nicht nur hinsichtlich eines erneuten Einspruchs der UdSSR, sondern auch wegen einer kritischen, emotional aufgeladenen westdeutschen Öffentlichkeit.
Doch der wiederbelebte Abrüstungsdialog der Großmächte und der Staatsbesuch von Bundespräsident Richard von Weizsäcker in der Sowjetunion im Sommer 1987 hatten die Atmosphäre entspannt. Das sprach gegen ein sowjetisches Veto. Auch auf westdeutscher Seite sah man den Zeitpunkt als günstig an, stellte man doch seit zwei Jahren Besserungen im deutsch-deutschen Verhältnis fest, beispielsweise im Reiseverkehr, bei den Städtepartnerschaften und durch die Abschaffung der Todesstrafe in der DDR.
Die Stasi-Führung befürchtete, dass „der Gegner“ den Besuch für seine "antisozialistische Zielstellung" missbrauchen, dass "antisozialistische Kräfte" gegen Honecker persönlich gerichtete Aktionen inszenieren und oppositionelle Kräfte in der DDR "feindlich-negativ wirksam" werden könnten. Deshalb ordnete Stasi-Chef Erich Mielke umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an. Innerhalb der Staatssicherheit wurden alle Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Besuch Honeckers in der Bundesrepublik in Zusammenhang standen, unter der Aktion „Dialog 87“ zusammengefasst.
[Stempel: 103392]
[Handschriftliche Ergänzung: 167/87]
Ministerrat
der Deutschen Demokratischen Republik
Ministerium für Staatssicherheit
Berlin, 10.08.1987
[Stempel: Vertrauliche Verschlußsache
VVS-o008
MfS-Nr. 48/87
184 Ausf. Bl. 1 bis 9]
Befehl Nr. 12/87
In der Zeit vom 7. bis 11. September 1987 wird der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Genosse Erich Honecker, der Bundesrepublik einen offiziellen Besuch abstatten.
Er wird am 7. und 8. September 1987 zu offiziellen Verhandlungen in Bonn weilen und anschließend die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Bayern besuchen.
Dieser Besuch ist ein weiterer Schritt in Verwirklichung der Dialogpolitik, der auf die Erhaltung und Sicherung des Friedens, auf die Erreichung echter Abrüstungsschritte gerichteten, zwischen den sozialistischen Staaten abgestimmten Außenpolitik.
Er dient der Gewährleistung von Frieden und Stabilität in Europa, der Verbesserung des politischen Klimas und der Vertrauensbildung sowie der Vertiefung der Zusammenarbeit von Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung und speziell dem Ausbau der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD auf der Grundlage der Prinzipien friedlichen Koexistenz.
Signatur: BArch, MfS, BdL/Dok., Nr. 8747, Bl. 1-20
Am 7. September 1987, startete SED-Generalsekretär Erich Honecker seinen Arbeitsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland. Es war der erste Besuch eines DDR-Staatsoberhauptes im anderen Teil Deutschlands. Zum Schutz Honeckers ergriff die Stasi im Rahmen der Aktion "Dialog 87" umfangreiche Sicherungsmaßnahmen.
Im Jahr 1987 besuchte erstmals in der Geschichte beider deutscher Staaten ein Staatsoberhaupt der DDR die Bundesrepublik. Für die DDR stellte dies einen prestigeträchtigen außenpolitischen Erfolg dar.
Am 15. Juli 1987 wurde gleichzeitig in den west- und ostdeutschen Medien der Besuch Erich Honeckers vom 7. bis 11. September 1987 in der Bundesrepublik angekündigt. Lange Zeit konnte sich die SED-Führung nicht sicher sein, ob der Besuch überhaupt stattfinden würde. Schließlich hatte er zuvor bereits dreimal abgesagt werden müssen, zuletzt auf sowjetischen Druck im Jahr 1984. Dieses Mal gab es Befürchtungen nicht nur hinsichtlich eines erneuten Einspruchs der UdSSR, sondern auch wegen einer kritischen, emotional aufgeladenen westdeutschen Öffentlichkeit.
Doch der wiederbelebte Abrüstungsdialog der Großmächte und der Staatsbesuch von Bundespräsident Richard von Weizsäcker in der Sowjetunion im Sommer 1987 hatten die Atmosphäre entspannt. Das sprach gegen ein sowjetisches Veto. Auch auf westdeutscher Seite sah man den Zeitpunkt als günstig an, stellte man doch seit zwei Jahren Besserungen im deutsch-deutschen Verhältnis fest, beispielsweise im Reiseverkehr, bei den Städtepartnerschaften und durch die Abschaffung der Todesstrafe in der DDR.
Die Stasi-Führung befürchtete, dass „der Gegner“ den Besuch für seine "antisozialistische Zielstellung" missbrauchen, dass "antisozialistische Kräfte" gegen Honecker persönlich gerichtete Aktionen inszenieren und oppositionelle Kräfte in der DDR "feindlich-negativ wirksam" werden könnten. Deshalb ordnete Stasi-Chef Erich Mielke umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an. Innerhalb der Staatssicherheit wurden alle Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Besuch Honeckers in der Bundesrepublik in Zusammenhang standen, unter der Aktion „Dialog 87“ zusammengefasst.
Angesichts der verstärkten Anstrengungen der Sowjetunion, der DDR und der anderen sozialistischen Staaten zur konstruktiven Durchsetzung der sozialistischen Friedensstrategie, aber auch der in den letzten Monaten verstärkt sichtbar gewordenen revanchistischen, gegen Abrüstung und Entspannung, gegen den Sozialismus gerichteten Aktivitäten reaktionärster Kreise der BRD, anderer Nato-Staaten und Westberlins, kommt dem Besuch des Genossen Erich Honecker in der BRD eine außerordentliche politische sowie sicherheitspolitische Bedeutung zu.
Trotz des Bemühens realistischer, an einem erfolgreichen Verlauf des Besuches interessierter Kräfte in der BRD wird der Klassengegner nichts unversucht lassen, das Hauptanliegen des Besuches zu verfälschen. Wir müssen darauf eingestellt sein, daß
Befehl Nr. 14/87 zum Abschluss der Aktion "Dialog 87" Dokument, 3 Seiten
Befehl 6/89 zur politisch-operativen Sicherung der Vorbereitung und Durchführung der Kommunalwahlen im Mai 1989 Dokument, 9 Seiten
Befehl Nr. 2/73 des Leiters der BV Suhl zur politisch-operativen Sicherung des Wechselverkehrs sowie aktionsmäßigen Sicherung von Tagesreisen der Bürger der BRD in die grenznahen Gebiete des Bezirkes Suhl Dokument, 4 Seiten
Weisung an alle Leiter der operativen Diensteinheiten zu Honeckers Besuch in der Bundesrepublik Dokument, 4 Seiten