Extremes Training und Zwangsdoping-System

Die DDR-Athleten standen vor Olympia unter großen sportlichen Druck, um die Vorgaben zu erfüllen. Zwar fanden sie sehr gute Trainingsbedingungen vor, mussten sich aber auch sogenannten "begleitenden Maßnahmen" unterwerfen. Hinter diesem Begriff, in den Akten auch als "unterstützende Mittel" und "medizinische Versorgung" bezeichnet, verbarg sich das staatlich verordnete Doping. Obwohl dies erst im weiteren Verlauf der 70er Jahre große Verbreitung fand, wurden auch schon vor den Olympischen Spielen von 1972 Präparate getestet; bei der Sportvereinigung der Stasi (SV Dynamo mit Erich Mielke als Vorsitzendem) beispielsweise seit 1964. Diese Anabolikaforschung wurde nun auch für die Olympiakader genutzt – und trug zum sportlichen Erfolg gewiss bei. Denn in der Nationenwertung landete die DDR mit 20 Gold-, 23 Silber- und 23 Bronzemedaillen auf dem dritten Platz. Mit insgesamt 66 Medaillen war die DDR der größeren Bundesrepublik mit 40 Medaillen deutlich überlegen.