Die Rückkehrer-Kampagne

Während der Mann noch in Stasi-Haft saß, druckte im März 1985 die Partei-Zeitung "Neues Deutschland" unter der Überschrift "Über 20.000 Ehemalige wollen zurück" Aussagen ehemaliger DDR-Bürger: Angesichts von Arbeitslosigkeit und "sozialer Kälte" im Westen wollten sie gerne zurückkehren. Die teils konstruierten Geschichten und übertrieben hohen Zahlen sollten Ausreisewillige in der DDR von der Übersiedlung in den Westen abschrecken. Die Kampagne war eine Reaktion auf den weit verbreiteten Ausreisewunsch unter den DDR-Bürgern. 1984 hatte die SED in Zusammenhang mit dem Milliardenkredit aus der Bundesrepublik mehr als 30.000 Menschen in den Westen ausreisen lassen.

Wenige Tage nach dem Artikel im „Neuen Deutschland“ informierte Stasi-Minister Erich Mielke in einem Brief verschiedene Abteilungen seines Ministeriums über die Zielsetzung der Propagandamaßnahme und die Aufgaben der Stasi bei der Wiederaufnahme ehemaliger DDR-Bürger.