Überprüfung durch die Stasi

Auch die Lebensgefährtin des Mannes bat das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten (MfAA) sich für dessen Rückkehr einzusetzen. Das Schreiben wurde jedoch an die Stasi weitergeleitet, die eine Wiederaufnahme des Rückkehrwilligen monatelange prüfte. Die zuständige Dienststelle des MfS leitete im September 1985 die OPK "Einflug" ein, die genauere Auskunft über den Mann und seine Rückkehrabsichten liefern sollte.

Die Geheimpolizei wollte unter den Rückkehrern feindliche Spione, politisch Unzuverlässige oder andere aus ihrer Sicht schwer integrierbare Menschen identifizieren. Der Naturwissenschaftler war jedoch als Akademiker und leitender Angestellter für eine Aufnahme prädestiniert, da besonders auf solchen Positionen in der DDR stets Arbeitskräfte fehlten. Außerdem hoffte die Stasi, sie könne die Rückkehr des Mannes propagandistisch nutzen. Auch die Bezirkskoordinierungsgruppe des MfS, die Fluchten und Übersiedlungen in der Region unterbinden sollte, befürwortete daher seine Aufnahme.