Signatur: BArch, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1978/91, Bd. 2, Bl. 32, Bd. 2, Bl. 32
Der Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig gelang es im Jahr 1983, mit einem jungen Studenten der Saar-Universität in Kontakt zu treten und ihn für eine Spitzeltätigkeit als IM „Pfleger“ zu gewinnen. Ziel der Stasi war, über „Pfleger“ Informationen zu politischen Gruppierungen sowie Lehrenden zu erhalten.
Die Überwachung westdeutscher Universitäten durch die Staatssicherheit der DDR war ein zentraler Bestandteil ihrer Auslandsspionage. Hochschulen galten aus Sicht des MfS nicht nur als Orte wissenschaftlicher Forschung, sondern auch als „Hort politischer Indoktrination“ zukünftiger Eliten. Ziel war es, sowohl Forschungsinformationen aus den Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften abzuschöpfen, als auch Einfluss auf politisch relevante Studierende und Lehrende zu gewinnen. Besonders ins Visier nahm die Stasi jene Universitätsinstitute, die sich mit der DDR oder Ostforschung beschäftigten. Sie plante in ausgewählten Universitätsstädten sogenannte Stasi-Stützpunkte aufzubauen, von denen aus inoffizielle Mitarbeiter (IM) rekrutiert werden sollten.
Die Universität des Saarlandes in Saarbrücken stand in den 1980er Jahren ebenfalls auf der Beobachtungsliste des MfS. Mit der ersten deutsch-deutschen Hochschulpartnerschaft zur Universität Leipzig 1987 rückte sie stärker ins Blickfeld der Stasi. Ein anschauliches Beispiel der Stasi-Überwachung liefert der IM „Pfleger“. Laith [Name geändert], ein jordanischer Student an der Universität des Saarlandes, wurde 1983 als inoffizieller Mitarbeiter geworben. Durch seine Position im Allgemeinen Studentenausschuss und seine politischen Kontakte erhielt er Zugang zu wichtigen studentischen und lokalen politischen Kreisen. Ziel der Stasi war, über „Pfleger“ Informationen zu politischen Gruppierungen, Studierendenvertretern, Anti-Atom- und Friedensinitiativen sowie Lehrenden zu erhalten.
Trotz des hohen Aufwands blieb die Überwachung jedoch weitgehend erfolglos. „Pfleger“ lieferte nur wenig brauchbare Informationen, etwa Wahlprogramme oder Haushaltspläne, und konnte keine bedeutenden Kontakte für die Stasi rekrutieren. Persönliche Umstände, wie finanzielle Probleme und ein unterbrochenes Studium, führten zudem zum Abbruch wichtiger Verbindungen. Auch die geplante Ausweitung seiner Spionagetätigkeit, etwa über einen Ministerialbeamten, kam nicht zustande.
Die Beobachtung der Universität des Saarlandes zeigt exemplarisch, wie die Stasi systematisch westdeutsche Hochschulen infiltrieren wollte, dabei jedoch häufig auf praktische Grenzen stieß. Wissenschaftsspionage, politische Einflussnahme und Rekrutierung von IMs standen im Zentrum der Strategie, doch der tatsächliche Nutzen war oft minimal. Die Fallstudie des IM „Pfleger“ verdeutlicht die Diskrepanz zwischen ambitioniertem Stasi-Aufwand und den real erzielten Ergebnissen.
BV für Staatssicherheit
Abteilung XV
Leipzig, 18. Juli 1983
tro-ph
[Unterschrift: [nicht lesbar]]
Zusammenfassender Treffbericht über Treffs mit „Pfleger“ vom 02.06.1983 - 05.06.1983
IM/OG: „Pfleger“
IM/DDR: „Jana“
MA: Hptm. Lange, Hptm. Trolle
Ort: KO „Metropol“
Zeit: 02.06.1983, 13:45 Uhr - 19:00 Uhr, 03.06.1983, 15:00 Uhr - 20:00 Uhr,
05.06.1983, 11:00 Uhr - 13:00 Uhr
1. Zu Beginn des Treffs stellte sich sofort eine herzliche Atmosphäre ein. „Pfleger“ machte zumindest den Eindruck, erfreut zu sein, uns wiederzusehen. Einleitend berichtete „Pfleger“ über die Situation im Studium. Er hat seit dem letzten Treff nicht allzuviel für seine fachliche Ausbildung getan, da er intensiv an der Vorbereitung der Wahlen zum Studentenparlament (20.06.1983 - 24.06.1983) beteiligt war.
Er ist als „unabhängiger“ Kandidat der Fachschaft [anonymisiert] aufgestellt und wird aller Wahrscheinlichkeit nach das erste ausländische Asta-Mitglied in der Geschichte der Universität. Es gibt ein Wahlbündnis aus „Unabhängigen“, Grünen und der SDAJ. Mit ihm gemeinsam kandidiert ein Mädel aus der „Juristen-Familie“, die sich in ihn verliebt hat. Deren Schwester ist mit dem Vorsitzenden der CDU in H. verheiratet.
Durch Berichte von ihr und ihrer Brüder über „Pfleger“ ist der CDU-Vorsitzende auf ihn aufmerksam geworden. Kurze Zeit darauf wurde „Pfleger“ gebeten, in der „Saarbrücker Zeitung“ einen Artikel zu Problemen ausländischer Studenten zu veröffentlichen, was auch geschehen ist. Der Artikel ist sehr sympathisch und politisch „glatt“. Als Reaktion darauf erhielt „Pfleger“ eine schriftliche Einladung vom Geschäftsführer der CDU-Fraktion des Stadtparlamentes H., mit einem Unterstützungsangebot für seine gesellschaftliche Arbeit. Ein inhaltlich gleichlautendes Schreiben erhielt er auf diesen Artikel hin von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Saarbrücken. Da diese Zusammenhänge erst während des Treffs erarbeitet wurden und er bis dahin die Ursachen für die Schreiben nicht durchschaute, wußte er nicht, wie er sich verhalten sollte.
Es wurde festgelegt:
- sowohl mit dem CDU-Geschäftsführer als auch mit der F.-Ebert-Stiftung werden Gespräche geführt mit dem Ziel, echte Unterstützung zu erreichen.
- Zielstellung und Methodik der Gesprächspartner werden aufgeklärt und „Pfleger“ betreibt unabhängig vom konkreten Gesprächsergebnis gezielte Kontaktfestigung und stellt sich als „förderungswürdig“ dar.
Operative Beobachtung
Die Beobachtung zählte zu den konspirativen Ermittlungsmethoden, die in der Regel von operativen Diensteinheiten in Auftrag gegeben und von hauptamtlichen Mitarbeitern der Linie VIII (Hauptabteilung VIII) durchgeführt wurden. Dabei wurden sog. Zielpersonen (Beobachtungsobjekte genannt) über einen festgelegten Zeitraum beobachtet, um Hinweise über Aufenthaltsorte, Verbindungen, Arbeitsstellen, Lebensgewohnheiten und ggf. strafbare Handlungen herauszufinden. Informationen aus Beobachtungen flossen in Operative Personenkontrollen, Operative Vorgänge oder Sicherheitsüberprüfungen ein. Im westlichen Ausland wurden Beobachtungen meist von IM unter falscher Identität ausgeführt.
Inoffizielle Mitarbeiter (IM) waren das wichtigste Instrument des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), um primär Informationen über Bürger, die Gesellschaft, ihre Institutionen und Organisationen der DDR oder im Ausland zu gewinnen. Unter Umständen hatten IM auf Personen oder Ereignisse in der DDR steuernden Einfluss zu nehmen.
In der DDR-Gesellschaft hießen sie "Spitzel", "Denunzianten" oder "Kundschafter". Mit der deutschen Einheit hat sich die Bezeichnung Inoffizieller Mitarbeiter des MfS für die heimlichen Zuträger etabliert. Sie lieferten u. a. Informationen über Stimmungen und Meinungen in der Bevölkerung.
Die SED-Führung wollte stets über die konkrete Situation und Lage in der DDR unterrichtet sein. Die IM hatten den Auftrag, "staatsgefährdende" Bestrebungen zu ermitteln, was beim MfS "politisch ideologische Diversion" bzw. "politische Untergrundtätigkeit" hieß. Der Bogen hierfür war weit gespannt und reichte von einer privaten Meinungsäußerung bis hin zu politischen Aktivitäten. Überdies sollten sie, wenn auch selten, direkt auf gesellschaftliche Entwicklungen oder einzelne Personen einwirken.
Die IM waren das wichtigste Repressionsinstrument in der DDR. IM wurden auf bestimmte Schwerpunkte angesetzt, von denen tatsächliche oder vermeintliche Gefahren ausgehen konnten. Diese Objekte und Territorien, Bereiche oder Personen waren so zahlreich, dass die geheimpolizeiliche Durchdringung tendenziell den Charakter einer flächendeckenden Überwachung annahm.
Die Anzahl der vom MfS geführten inoffiziellen Mitarbeiter umfasste im Jahre 1989 ungefähr 189.000 IM, darunter 173.000 IM der Abwehrdiensteinheiten, ferner 13.400 IM in der DDR und 1.550 IM in der Bundesrepublik, die von der Hauptverwaltung A geführt wurden, sowie diverse andere wie Zelleninformatoren usw. Auf 89 DDR-Bürger kam somit ein IM. In der Zeit von 1950 bis 1989 gab es insgesamt ca. 620.000 IM.
Die Entwicklung des IM-Netzes ist nicht allein von einem kontinuierlichen Anstieg geprägt, sondern verweist auf besondere Wachstumsphasen in Zeiten innergesellschaftlicher Krisen wie dem 17. Juni 1953 oder am Vorabend des Mauerbaus. Im Zuge der deutsch-deutschen Entspannungspolitik wurde das IM-Netz ebenfalls erweitert. So umfasste es Mitte der 70er Jahre – hochgerechnet – über 200.000 IM. Angesichts wachsender oppositioneller Bewegungen hatte es in den 80er Jahren gleichfalls ein hohes Niveau.
Die flächendeckende Überwachung der Gesellschaft fiel regional recht unterschiedlich aus. Im Land Brandenburg, das die Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam vereint, war sie stärker als in Thüringen. Die höchste IM-Dichte wies der ehemalige Bezirk Cottbus auf.
Das MfS operierte formal nach territorialen Gesichtspunkten und Sicherungsbereichen, setzte jedoch operative Schwerpunkte in der geheimpolizeilichen Arbeit. Bezogen auf das Gesamtministerium lagen diese – sowohl auf Kreis-, als auch auf Bezirks- und Hauptabteilungsebene – bei der Volkswirtschaft, der Spionageabwehr und auf der "politischen Untergrundtätigkeit", der "Bearbeitung " von oppositionellen Milieus und den Kirchen.
Die Motive zur Kooperation mit dem MfS waren überwiegend ideeller, seltener materieller Natur, noch seltener war Erpressung der Grund. Die Kooperation währte durchschnittlich sechs bis zehn Jahre oder länger. Augenfällig ist, dass darunter nicht wenige soziale Aufsteiger waren. Der Anteil von weiblichen IM lag in der DDR bei 17 Prozent, in der Bundesrepublik bei 28 Prozent. Über die Hälfte der IM war Mitglied der SED. Von den 2,3 Mio. Mitgliedern der Partei ausgehend, waren 4 bis 5 Prozent zuletzt inoffiziell aktiv, d. h. jedes zwanzigste SED-Mitglied.
Das MfS differenzierte IM nach Kategorien: Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit, IM zur Sicherung und Durchdringung des Verantwortungsbereichs, IM im besonderen Einsatz, Führungs-IM und IM zur Sicherung der Konspiration und des Verbindungswesens. Die wichtigste Kategorie waren IM mit "Feindverbindungen" bzw. solche, die Personen zu "bearbeiten" hatten, die "im Verdacht der Feindtätigkeit" standen. Im Laufe der 80er Jahre nahm der Anteil von IM in der Kategorie IMB bis Dezember 1988 auf rund 3.900 zu.
Der Anteil von Bundesbürgern oder Ausländern unter den IM des MfS betrug nicht einmal 2 Prozent. 1989 waren mindestens 3.000 Bundesbürger inoffiziell im Dienste des MfS, zusätzlich mehrere Hundert Ausländer. In der Zeit von 1949 bis 1989 waren insgesamt mindestens 12.000 Bundesbürger und Westberliner IM.
Die operativen Ziele des MfS waren über die gesamte Bundesrepublik Deutschland verteilt. Darüber hinaus gab es Schwerpunkte in Europa, im Nahen Osten und Asien, nachgeordnet auch in Afrika und Lateinamerika. Nachrichtendienstliche Schwerpunkte waren vor allem die Wissenschafts- und Technikspionage, erst danach die politische und mit etwas Abstand die Militärspionage. Die Bundesrepublik Deutschland wurde folglich vor allem als Ressource zur Systemstabilisierung genutzt.
Die politische Spionage diente vornehmlich dazu, die politische Gefährdungslage des herrschenden Systems in der DDR bestimmen zu können. Dieses Profil deutet an, dass die Spionage der Bewahrung des Status quo dienen sollte. Von einer Unterwanderung der Bundesrepublik war die Geheimpolizei zahlenmäßig weit entfernt. Vielmehr waren ihre inoffiziellen Mitarbeiter damit beschäftigt, das DDR-System zu stabilisieren.
Das MfS hat als ein Instrument der DDR, insbesondere der SED-Führung, die politischen Interessen des Staates inoffiziell in der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Die Westarbeit des MfS bestand aus Spionageaktivitäten, also der nachrichtendienstlichen Beschaffung von Informationen, Patenten, Verfahren und Mustern durch das MfS.
Die Bezeichnungen Westarbeit und Spionage meinen in diesem Kontext das, was beim MfS mit "operative Arbeit im und nach dem Operationsgebiet" bezeichnet wird. Im engeren Sinne also die Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern im "Operationsgebiet", bei dem es sich überwiegend um die Bundesrepublik Deutschland und Westberlin handelte, aber auch die in der NATO und der Europäischen Gemeinschaft verbundenen Staaten einschloss.
Im weiteren Sinne fallen darunter auch die Funkaufklärung und der Einsatz von Offizieren im besonderen Einsatz in Botschaften, Konsulaten usw. Erfolgte diese operative Arbeit bis Anfang der 70er Jahre wesentlich "illegal", ergaben sich mit der zunehmenden Anerkennung der DDR auch verstärkt "legale" Zugänge über die Einrichtung von Botschaften, von denen aus das MfS mit "legal abgedeckten Residenturen" arbeiten konnte.
Für die Beschaffung von wissenschaftlich-technischen, politischen und militärischen Informationen war vor allem die Hauptverwaltung A zuständig, aber nahezu gleichrangig zahlreiche Abwehrdiensteinheiten des MfS. Die Hauptabteilung I, in der DDR für die Absicherung des Militärkomplexes verantwortlich, erkundete auch die Bundeswehr, den Bundesgrenzschutz, den Zollgrenzdienst, die Bayerische Grenzpolizei und diverse Einrichtungen der NATO.
Die Hauptabteilung II, mit der "offensiven Abwehr" ausländischer Nachrichtendienste in der DDR befasst, arbeitete zeitweise auch gegen den Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt und die Landesämter für Verfassungsschutz sowie den Militärischen Abschirmdienst. Die Hauptabteilung VI überwachte neben dem Ein-, Ausreise- und Transitverkehr in der DDR auch den über innerdeutsche Grenzen hinaus von und nach Westberlin.
Die Hauptabteilung VII unterhielt im "Operationsgebiet" ebenfalls ein Netz, das im klassischen Sinne kriminelle Aktivitäten wie Schmuggel aufzuklären hatte. Die Hauptabteilung VIII war für Ermittlungen und Beobachtungen zuständig. Zugleich war sie Servicediensteinheit für alle Diensteinheiten des MfS, indem sie den Informationsbedarf über Bundesbürger bediente.
Neben der Sicherungsarbeit in den Bereichen Staatsapparat, Blockparteien und "politischer Untergrundtätigkeit" war die Hauptabteilung XX im "Operationsgebiet" für alle Einrichtungen zuständig, die sich mit der DDR befassten. Im Visier der Hauptabteilung XXII standen links- und rechtsextremistische, überwiegend terroristische Gruppen.
Schließlich wäre auf Hauptabteilungsebene noch die Zentrale Kontrollgruppe anzuführen, die sich mit besonders DDR-kritischen Gruppen befasste, wie z. B. der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte oder den Fluchthilfeorganisationen. Mit der Westarbeit waren nicht allein die zentralen Abwehrdiensteinheiten befasst, sondern ihre Linien (Linienprinzip) erstreckten sich meist auch auf Bezirks- und im Einzelfall auf Kreisverwaltungsebene des MfS.
In den Kontext der Westarbeit sind auch die etwa 400 Entführungen von Bürgern aus der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin zu zählen sowie vereinzelte Versuche und Erwägungen, Bürger zu töten, wobei bislang ein Mord nicht nachgewiesen ist. Das MfS selbst verstand unter der "Arbeit im und nach dem Operationsgebiet" die "Gesamtheit der politisch-operativen Kräfte des MfS im Operationsgebiet und die Nutzung solcher Personen aus dem Operationsgebiet, die zur Erfüllung operativer Aufgaben geeignet sind".
Die HV A und ihre Abteilungen XV in den Bezirksverwaltungen arbeiteten nach Schwerpunkten im "Operationsgebiet", ihre innere Struktur drückte die entsprechende Interessenlage aus.
Demnach konzentrierte sich die Abt. I auf Politik und strategische Absichten der Bundesregierung, die Abt. II auf die Parteien, Gewerkschaften, Landsmannschaften im "Operationsgebiet", die Abt. III steuerte die operative Arbeit der "legal abgedeckten Residenturen" in DDR-Botschaften, Konsulaten und Handelseinrichtungen, und die Abt. IV beschäftigte sich mit den militärischen Zentren" in der Bundesrepublik Deutschland, wozu das Bundesministerium der Verteidigung, Wehrbezirkskommandos der Bundeswehr und diverse US-amerikanische Einrichtungen gehörten. Die Abt. IX befasste sich mit westlichen Nachrichtendiensten, die Abt. XI mit den USA und die Abt. XII mit der NATO.
Die Abteilungen XIII bis XV gehörten zum Sektor Wissenschaft und Technik, der systematisch Patente, Verfahren und Muster für die DDR- und osteuropäische Forschung und Wirtschaft beschaffte. Schwerpunkte waren die Fachgebiete Energie, Biologie, Chemie, Elektronik, Elektrotechnik und Maschinenbau sowie das Bemühen, die Embargopolitik zu unterlaufen. Für offizielle, mithin dienstliche Kontakte zwischen beispielsweise DDR- und bundesdeutschen Wissenschaftlern oder Politikern war eigens die Abt. XVI der HV A zuständig, die auf diesem Weg an relevante Informationen gelangen sollte.
Während all diese Abteilungen der HV A überwiegend informationsbeschaffend tätig waren, verfügte sie mit der Abt. X eigens über eine Struktureinheit, die systematisch aktive Maßnahmen in der Bundesrepublik zu entfalten suchte.
Kurzbericht der Hauptverwaltung A zu einem Professor an der Universität des Saarlandes Dokument, 1 Seite
Treffbericht mit IM "Karl Walter" vom 21. April 1988 Dokument, 5 Seiten
Vernehmungsprotokoll Werner Teskes vom 10. Dezember 1980 Dokument, 4 Seiten
Treffbericht mit IM "Karl Walter" vom 10. September 1988 Dokument, 9 Seiten