Dissertation: Die Abwehr von Terror- und anderen politisch-operativ bedeutsamen Gewaltakten gegen Grenzsicherungskräfte an der Staatsgrenze der DDR
- Informationen
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Informationen
Dissertation: Die Abwehr von Terror- und anderen politisch-operativ bedeutsamen Gewaltakten gegen Grenzsicherungskräfte an der Staatsgrenze der DDR
Signatur: BArch, MfS, JHS, Nr. 21922, Bl. 1-462
Wie können Anschläge und Terror auf Grenzsicherheitskräfte und Objekte an der Staatsgrenze verhindert werden? Welche Maßnahmen sind zur Abwehr von solchen "Terrorangriffen" zu ergreifen? Damit beschäftigt sich diese Dissertation.
Anders als der Name der Institution vermuten ließ, vermittelte die Juristische Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Potsdam-Golm (JHS) nur am Rande rechtswissenschaftliche Kenntnisse und auch das akademische Niveau war eher bescheiden. In erster Linie vermittelte die JHS den hauptamtlichen Stasi-Mitarbeitern das nötige Rüstzeug für ihre praktische Arbeit im Apparat der Geheimpolizei sowie eine "klassenbewusste" Allgemeinbildung. Daneben betrieb diese Kaderschmiede der Stasi eigenständig und im Auftrag des Ministeriums auch einschlägige Forschungsarbeit. Die dabei entstehenden "wissenschaftlichen" Schriften sollten praktische Erkenntnisse für die geheimpolizeiliche, im Jargon der Stasi "tschekistische" Tätigkeit der Mitarbeiter liefern. Rund 400 MfS-Mitarbeiter promovierten an der JHS und es entstanden rund 3.700 Diplomarbeiten. Häufig arbeiteten mehrere JHS-Absolventen gemeinsam an einer Promotion oder Diplomarbeit.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Juristische Hochschule des MfS
- Datum:
- 1.3.1982
- Rechte:
- BStU
- Transkript
-
Transkript
Materialien aus der DDR begonnen und ein Entwicklungsthema im OTS in Zusammenarbeit mit der HA VI aufgenommen. Der Stand der Untersuchungen und Erprobungen zeigt bisher befriedigende Fortschritte, so daß bis 1985 mit einer beginnenden materiellen Sicherstellung gerechnet werden kann.
Schutz gegen die Beschießung der Grenzsicherungskräfte, besonders an den Grenzübergangsstellen, bieten auch entsprechend eingesetzte [unterstrichen: Bewehrungen] in Form von speziellen Stahlplatten, Decken usw. zur Erhöhung der persönlichen Sicherheit der Grenzsicherungskräfte, des Schutzes von materiellen Werten.
An den Grenzübergangsstellen wurde in den Hauptangriffsrichtungen mit dem gedeckten Ausbau bzw. der Stabilisierung von Postenbereichen und vorbereiteten Hinterhaltsorten begonnen, wobei vorrangig herkömmliche Bau- und Stabilisierungselemente und -stoffe zum Einsatz gebracht werden. Dieses Erfordernis ergab und ergibt sich besonders aus der Tatsache, daß ein erheblicher Teil der Objekte und Einrichtungen an den Grenzübergangsstellen aus Fertigteilelementen errichtet wurde und wird, die nur einen geringen Schutz gegen Beschuß bieten. Zur Wahrung der Geheimhaltung und Konspiration werden derartige Bereiche in eigener Zuständigkeit ausgebaut bzw. stabilisiert.
In diesem Zusammenhang sind die vorbereiteten [unterstrichen: Ablageorte für sprengmittelverdächtige Gegenstände (SVG)] zu nennen, die gedeckt auf bzw. an der Güst, an abgelegenen Stellen angelegt wurden und zugleich eine unkomplizierte Erreichbarkeit gewährleisten. Es sind im wesentlichen im Erdboden geschaffene Gruben. Ein gespanntes Netz oder Drahtgeflecht gewährleistet ein Freihängen des SVG. Sofern nicht eine spezielle Schutzglocke verwandt wird, dient die obere Abdeckung in Form einer Plane oder Folie der Abschirmung von Witterungseinflüssen und soll bei einer möglichen Explosion die freiwerdende Energie
- Begriffserklärungen
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Begriffserklärungen
Hauptabteilung VI (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel)
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Die Hauptabteilung VI befasste sich mit dem grenzüberschreitenden Reiseverkehr. Sie wurde 1970 durch Fusion der Arbeitsgruppen "Passkontrolle und Fahndung" und "Sicherung des Reiseverkehrs" sowie der Zoll-Abwehr (Überwachung der Zoll-Mitarbeiter) gebildet. Die Hauptabteilung VI hatte an den Grenzübergängen der DDR die Reisenden zu kontrollieren und abzufertigen. Deshalb waren die DDR-Passkontrolleure hauptamtliche Mitarbeiter der Hauptabteilung VI. Zur Tarnung trugen sie Uniformen der Grenztruppen. Zunächst war 1950 die Grenzpolizei mit der Grenzabfertigung beauftragt worden.
Bei der Hauptabteilung VI wurden die Daten der Einreisenden einer ersten Analyse unterzogen, um politisch-operativ interessante Personen herauszufiltern. Die Grenzkontrolle umfasste für die Hauptabteilung VI auch die Überwachung der westlichen Grenzkontrollstellen, in Westberlin auch die der Flughäfen Tegel und Tempelhof sowie der Polizei und des Grenzzolldienstes. Zum Verantwortungsbereich der Hauptabteilung VI gehörte die lückenlose Überwachung der Transitstrecken von und nach Westberlin. Bei ihr liefen Avisierungen für bevorzugte Grenzabfertigungen zusammen.
1970 übernahm sie von der Hauptabteilung XX/5 die Aufgabe, Fluchtversuche zu unterbinden und Fluchthelfer im Westen zu verfolgen, was 1975/76 zu Teilen an die Zentrale Koordinierungsgruppe überging (Republikflucht). Die Hauptabteilung VI überwachte touristische Einrichtungen in der DDR, darunter die Reisebüros und die Interhotels. Ebenso kontrollierte sie DDR-Bürger bei ihren Reisen ins sozialistische Ausland, um Kontakte zu westlichen Staatsbürgern und Fluchtversuche ggf. zu unterbinden.
Die Operativgruppen des MfS in der ČSSR, Ungarn und Bulgarien waren ihr von 1970 bis 1989 unterstellt. 1989 gab sie deren Leitung an die Hauptabteilung II (HA II) ab. Im Verantwortungsbereich der Hauptabteilung VI wurden 1979–1981 drei Mordanschläge auf den Fluchthelfer Wolfgang Welsch durchgeführt, die dieser nur knapp überlebte.
Charakteristisch für die Hauptabteilung VI war die enge Kooperation mit vielen MfS-Diensteinheiten und anderen Institutionen wie Grenztruppen und Zoll, da im Bereich der Hauptabteilung VI eine Vielzahl von relevanten Erstinformationen und Daten zusammenkam. 1985 führte die Hauptabteilung VI 1.064 IM, darunter 67 West-IM, von denen 62 in Westberlin lebten.
- Abwehr
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Als Abwehr wurden alle geheimpolizeilichen Aktivitäten zur Sicherung der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität der DDR und des kommunistischen Bündnissystems bezeichnet, die nach dem Verständnis des MfS durch feindliche Angriffe gefährdet waren. Maßnahmen zur Bekämpfung westlicher Spionage und politischer Opposition galten somit ebenso als Abwehr wie etwa die Sicherung von Produktivität und Anlagensicherheit in den Betrieben sowie die Verhinderung von Republikflucht und Ausreisen. Demgemäß waren die meisten operativen Arbeitsbereiche des MfS ganz überwiegend mit Abwehr befasst.
- Konspiration
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Konspiration war das Grundprinzip der nachrichtendienstlichen und geheimpolizeilichen Arbeit des MfS, das den Einsatz von inoffiziellen Kräften und anderen verdeckten Mitteln und Methoden sowie die weitgehende Geheimhaltung der eigenen Tätigkeit auch gegenüber anderen DDR-Organen und dem SED-Parteiapparat beinhaltet. Eine besondere Rolle spielt die Konspiration bei den Verhaltensregeln für IM, GMS, HIM, OibE und Führungsoffiziere, welche über die inoffiziellen Beziehungen zum MfS zu schweigen bzw. inoffizielle Handlungen für das MfS geheimzuhalten, zu tarnen oder zu verschleiern hatten.
- Sicherungsvorgang
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Der Sicherungsvorgang war eine 1976 eingeführte Form der aktiven Erfassung. Er wurde auch SVG oder SiVo abgekürzt. Aufgabenabhängig erfassten die Diensteinheiten damit Personen, die im jeweiligen Verantwortungsbereich "anfielen" (z. B. Geheimnisträger, Anwohner wichtiger Militärobjekte, Ausländer, Doppelgängeridentitäten).
Das konnten je Sicherungsvorgang mehrere 100 Personen sein. Verließ eine Person den Verantwortungsbereich (z. B. durch Berentung oder Umzug), wurden deren Daten auf dem Indexbogen gestrichen; der Vorgang selbst blieb erhalten. Eine Aktenführung zu einzelnen Personen war nicht vorgeschrieben, so dass oft kein weiteres Material vorhanden ist.
- Abkürzungen
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Abkürzungen
- DDR
- Deutsche Demokratische Republik
- Güst
- Grenzübergangsstelle
- HA
- Hauptabteilung
- OTS
- Operativ-technischer Sektor
- SiVo
- Sicherungsvorgang
- Inhaltsverzeichnis
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Dissertation: Die Abwehr von Terror- und anderen politisch-operativ bedeutsamen Gewaltakten gegen Grenzsicherungskräfte an der Staatsgrenze der DDR
Signatur: BArch, MfS, JHS, Nr. 21922, Bl. 1-462
Wie können Anschläge und Terror auf Grenzsicherheitskräfte und Objekte an der Staatsgrenze verhindert werden? Welche Maßnahmen sind zur Abwehr von solchen "Terrorangriffen" zu ergreifen? Damit beschäftigt sich diese Dissertation.
Anders als der Name der Institution vermuten ließ, vermittelte die Juristische Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Potsdam-Golm (JHS) nur am Rande rechtswissenschaftliche Kenntnisse und auch das akademische Niveau war eher bescheiden. In erster Linie vermittelte die JHS den hauptamtlichen Stasi-Mitarbeitern das nötige Rüstzeug für ihre praktische Arbeit im Apparat der Geheimpolizei sowie eine "klassenbewusste" Allgemeinbildung. Daneben betrieb diese Kaderschmiede der Stasi eigenständig und im Auftrag des Ministeriums auch einschlägige Forschungsarbeit. Die dabei entstehenden "wissenschaftlichen" Schriften sollten praktische Erkenntnisse für die geheimpolizeiliche, im Jargon der Stasi "tschekistische" Tätigkeit der Mitarbeiter liefern. Rund 400 MfS-Mitarbeiter promovierten an der JHS und es entstanden rund 3.700 Diplomarbeiten. Häufig arbeiteten mehrere JHS-Absolventen gemeinsam an einer Promotion oder Diplomarbeit.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Juristische Hochschule des MfS
- Datum:
- 1.3.1982
- Rechte:
- BStU
- Transkript
-
Transkript
nach oben durchlassen, ohne zusätzliche Gefährdungen hervorzurufen. Daß in der unmittelbaren Nähe des Ablageortes keine Leitungen des Energie-, Wasser- und Nachrichtensystems verlaufen dürfen, sollte selbstverständlich sein.
An der übrigen Staatsgrenze kommt dieser Problematik nur eine modifizierte Bedeutung zu, da durch den Charakter des militärischen Sperrgebietes (Besonderheiten sind in eng bebauten Abschnitten der Staatsgrenze zu Westberlin zu beachten) im allgemeinen bessere Voraussetzungen bestehen, möglichen Gefahren "aus dem Weg zu gehen", bevor sie durch Spezialisten gebannt sind.
Nachfolgend werden einige weitere Hilfsmittel genannt, die nicht in jedem Fall vorrangig für die Abwehr von Terror- und anderen Gewaltakten entwickelt, geschaffen bzw. aufgebaut wurden, jedoch einen wertvollen Beitrag bei der Bekämpfung von Terroristen und anderen Gewalttätern leisten können.
So sind z.B. an den Grenzübergangsstellen Autobahn/Straße vorbereitete KFZ einsetzbar. Über eine mögliche Blockierung von Tatfahrzeugen hinausgehend, dienen sie der Aufnahme und dem Transport von Spezialisten einschließlich Bewaffnung und Ausrüstung. Um Abwehrmaßnahmen zu tarnen und das Überraschungsmoment voll auszunutzen, können sie den örtlichen Bedingungen derartig angepaßt sein, daß sie von außen nicht als spezielle Einsatzfahrzeuge erkennbar sind. Unter Umständen können unmittelbar aus diesen Fahrzeugen heraus bestimmte Kampfaufgaben zum Niederringen des Gegners gelöst werden.
Einsatzbereite und zuverlässige gedeckte [unterstrichen: Nachrichtenverbindungen] gehören ebenfalls zu den Hilfsmitteln, die besonders nach den ersten Aktivitäten für die Führung der weiteren Abwehrmaßnahmen notwendig sind. So geht es darum, die Vorgesetzten bzw. Leiter ständig über das aktuelle Geschehen zu informieren und den mit den Terroristen oder anderen Gewalt-
- Begriffserklärungen
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Begriffserklärungen
- Abwehr
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Als Abwehr wurden alle geheimpolizeilichen Aktivitäten zur Sicherung der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität der DDR und des kommunistischen Bündnissystems bezeichnet, die nach dem Verständnis des MfS durch feindliche Angriffe gefährdet waren. Maßnahmen zur Bekämpfung westlicher Spionage und politischer Opposition galten somit ebenso als Abwehr wie etwa die Sicherung von Produktivität und Anlagensicherheit in den Betrieben sowie die Verhinderung von Republikflucht und Ausreisen. Demgemäß waren die meisten operativen Arbeitsbereiche des MfS ganz überwiegend mit Abwehr befasst.
- Abkürzungen
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Abkürzungen
- DDR
- Deutsche Demokratische Republik
- Inhaltsverzeichnis
Dissertation: Die Abwehr von Terror- und anderen politisch-operativ bedeutsamen Gewaltakten gegen Grenzsicherungskräfte an der Staatsgrenze der DDR
- Informationen
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Informationen
Dissertation: Die Abwehr von Terror- und anderen politisch-operativ bedeutsamen Gewaltakten gegen Grenzsicherungskräfte an der Staatsgrenze der DDR
Signatur: BArch, MfS, JHS, Nr. 21922, Bl. 1-462
Wie können Anschläge und Terror auf Grenzsicherheitskräfte und Objekte an der Staatsgrenze verhindert werden? Welche Maßnahmen sind zur Abwehr von solchen "Terrorangriffen" zu ergreifen? Damit beschäftigt sich diese Dissertation.
Anders als der Name der Institution vermuten ließ, vermittelte die Juristische Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Potsdam-Golm (JHS) nur am Rande rechtswissenschaftliche Kenntnisse und auch das akademische Niveau war eher bescheiden. In erster Linie vermittelte die JHS den hauptamtlichen Stasi-Mitarbeitern das nötige Rüstzeug für ihre praktische Arbeit im Apparat der Geheimpolizei sowie eine "klassenbewusste" Allgemeinbildung. Daneben betrieb diese Kaderschmiede der Stasi eigenständig und im Auftrag des Ministeriums auch einschlägige Forschungsarbeit. Die dabei entstehenden "wissenschaftlichen" Schriften sollten praktische Erkenntnisse für die geheimpolizeiliche, im Jargon der Stasi "tschekistische" Tätigkeit der Mitarbeiter liefern. Rund 400 MfS-Mitarbeiter promovierten an der JHS und es entstanden rund 3.700 Diplomarbeiten. Häufig arbeiteten mehrere JHS-Absolventen gemeinsam an einer Promotion oder Diplomarbeit.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Juristische Hochschule des MfS
- Datum:
- 1.3.1982
- Rechte:
- BStU
- Transkript
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Transkript
tätern konfrontierten Grenzsicherungskräften Kampfbefehle, Weisungen und Hinweise zu geben. Im Falle möglicher Verhandlungen mit den Tätern sind u.U. ebenfalls die gleichen Nachrichtenverbindungen zu nutzen.
Diesen speziellen Erfordernissen Rechnung tragend wurden durch die Angehörigen der PKE und der Abt. Operative Technik der HA VI in den vergangenen Jahren vielfältige Initiativen entwickelt und Lösungswege gefunden, die zu einer wesentlichen Erhöhung der Wirksamkeit von Abwehrmaßnahmen auf der Grundlage der Varianten der Handlungen beitragen. Es sollen hier zwei Lösungswege aufgezeigt werden, da sie nach Auffassung der Autoren auch für die Sicherung und den Schutz anderer bedeutsamer Objekte und Einrichtungen anwendbar sind:
- "Rapport"
Es handelt sich hier um die bereits erwähnte drahtgebundene Kommunikationstechnik, die gegenwärtig bis zu fünf Sicherungs- bzw. Handlungsbereiche untereinander stabil verbindet und Einzel- und Konferenzschaltungen sowie eine Aufzeichnung aller Gespräche und phonetisch wahrnehmbaren Abläufe/Geräusche ermöglicht.
An dem überwiegenden Teil der Grenzübergangsstellen in der Hauptstadt der DDR, Berlin, und an ausgewählten Grenzübergangsstellen an der Staatsgrenze zur BRD wurden die erforderlichen Installierungen vorgenommen. Ein planmäßiger weiterer Einsatz an allen Grenzübergangsstellen der Staatsgrenze der DDR zur BRD, zu Westberlin, der Seegrenze sowie an den zivilen Flughäfen ist konzipiert.
- Sprechgeräte "SP"
Geführte Untersuchungen zur Wirksamkeit der Spezialisten, die in vorbereiteten Hinterhaltsorten zum Einsatz gebracht werden, ergaben, daß
- "Rapport"
- Begriffserklärungen
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Begriffserklärungen
Hauptabteilung VI (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel)
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Die Hauptabteilung VI befasste sich mit dem grenzüberschreitenden Reiseverkehr. Sie wurde 1970 durch Fusion der Arbeitsgruppen "Passkontrolle und Fahndung" und "Sicherung des Reiseverkehrs" sowie der Zoll-Abwehr (Überwachung der Zoll-Mitarbeiter) gebildet. Die Hauptabteilung VI hatte an den Grenzübergängen der DDR die Reisenden zu kontrollieren und abzufertigen. Deshalb waren die DDR-Passkontrolleure hauptamtliche Mitarbeiter der Hauptabteilung VI. Zur Tarnung trugen sie Uniformen der Grenztruppen. Zunächst war 1950 die Grenzpolizei mit der Grenzabfertigung beauftragt worden.
Bei der Hauptabteilung VI wurden die Daten der Einreisenden einer ersten Analyse unterzogen, um politisch-operativ interessante Personen herauszufiltern. Die Grenzkontrolle umfasste für die Hauptabteilung VI auch die Überwachung der westlichen Grenzkontrollstellen, in Westberlin auch die der Flughäfen Tegel und Tempelhof sowie der Polizei und des Grenzzolldienstes. Zum Verantwortungsbereich der Hauptabteilung VI gehörte die lückenlose Überwachung der Transitstrecken von und nach Westberlin. Bei ihr liefen Avisierungen für bevorzugte Grenzabfertigungen zusammen.
1970 übernahm sie von der Hauptabteilung XX/5 die Aufgabe, Fluchtversuche zu unterbinden und Fluchthelfer im Westen zu verfolgen, was 1975/76 zu Teilen an die Zentrale Koordinierungsgruppe überging (Republikflucht). Die Hauptabteilung VI überwachte touristische Einrichtungen in der DDR, darunter die Reisebüros und die Interhotels. Ebenso kontrollierte sie DDR-Bürger bei ihren Reisen ins sozialistische Ausland, um Kontakte zu westlichen Staatsbürgern und Fluchtversuche ggf. zu unterbinden.
Die Operativgruppen des MfS in der ČSSR, Ungarn und Bulgarien waren ihr von 1970 bis 1989 unterstellt. 1989 gab sie deren Leitung an die Hauptabteilung II (HA II) ab. Im Verantwortungsbereich der Hauptabteilung VI wurden 1979–1981 drei Mordanschläge auf den Fluchthelfer Wolfgang Welsch durchgeführt, die dieser nur knapp überlebte.
Charakteristisch für die Hauptabteilung VI war die enge Kooperation mit vielen MfS-Diensteinheiten und anderen Institutionen wie Grenztruppen und Zoll, da im Bereich der Hauptabteilung VI eine Vielzahl von relevanten Erstinformationen und Daten zusammenkam. 1985 führte die Hauptabteilung VI 1.064 IM, darunter 67 West-IM, von denen 62 in Westberlin lebten.
- Abwehr
-
Als Abwehr wurden alle geheimpolizeilichen Aktivitäten zur Sicherung der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität der DDR und des kommunistischen Bündnissystems bezeichnet, die nach dem Verständnis des MfS durch feindliche Angriffe gefährdet waren. Maßnahmen zur Bekämpfung westlicher Spionage und politischer Opposition galten somit ebenso als Abwehr wie etwa die Sicherung von Produktivität und Anlagensicherheit in den Betrieben sowie die Verhinderung von Republikflucht und Ausreisen. Demgemäß waren die meisten operativen Arbeitsbereiche des MfS ganz überwiegend mit Abwehr befasst.
- Passkontrolleinheit (PKE)
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An den Grenzübergangsstellen (Güst) der DDR führten Passkontrolleinheiten (PKE) der Staatssicherheit die Identitätskontrollen und Fahndungsmaßnahmen durch und überwachten auf diese Weise den gesamten grenzüberschreitenden Verkehr. Im Zuge der Kontrollen realisierten sie auch operative Maßnahmen im Auftrag anderer Diensteinheiten des MfS. Die in den Uniformen der Grenztruppen auftretenden Angehörigen der PKE gehörten zur Linie VI des MfS (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel).
Die Passkontrolle war seit 1962 in der Kompetenz des MfS, als das Aufgabengebiet vom Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs auf die damals neu gegründete Arbeitsgruppe Passkontrolle und Fahndung überging. Hintergrund war u. a. die sich nach dem Mauerbau entwickelnde Fluchthilfe.
- Abkürzungen
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Abkürzungen
- BRD
- Bundesrepublik Deutschland
- DDR
- Deutsche Demokratische Republik
- HA
- Hauptabteilung
- PKE
- Passkontrolleinheit
- u.U.
- unter Umständen
- Inhaltsverzeichnis
