Signatur: BArch, MfS, JHS, Nr. 21922, Bl. 1-462
Wie können Anschläge und Terror auf Grenzsicherheitskräfte und Objekte an der Staatsgrenze verhindert werden? Welche Maßnahmen sind zur Abwehr von solchen "Terrorangriffen" zu ergreifen? Damit beschäftigt sich diese Dissertation.
Anders als der Name der Institution vermuten ließ, vermittelte die Juristische Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Potsdam-Golm (JHS) nur am Rande rechtswissenschaftliche Kenntnisse und auch das akademische Niveau war eher bescheiden. In erster Linie vermittelte die JHS den hauptamtlichen Stasi-Mitarbeitern das nötige Rüstzeug für ihre praktische Arbeit im Apparat der Geheimpolizei sowie eine "klassenbewusste" Allgemeinbildung. Daneben betrieb diese Kaderschmiede der Stasi eigenständig und im Auftrag des Ministeriums auch einschlägige Forschungsarbeit. Die dabei entstehenden "wissenschaftlichen" Schriften sollten praktische Erkenntnisse für die geheimpolizeiliche, im Jargon der Stasi "tschekistische" Tätigkeit der Mitarbeiter liefern. Rund 400 MfS-Mitarbeiter promovierten an der JHS und es entstanden rund 3.700 Diplomarbeiten. Häufig arbeiteten mehrere JHS-Absolventen gemeinsam an einer Promotion oder Diplomarbeit.
Der Einsatz der [unterstrichen: Fernsehfahndungstechnik], perspektivisch an allen Grenzübergangsstellen Autobahn und Straße und differenziert an den Grenzübergangsstellen Eisenbahn, Binnenwasserstraßen und Seegrenze^1), ist auch aus politisch-operativen und kapazitätsmäßigen Gründen ein objektives Erfordernis der Gegenwart und Zukunft.
Die allseitige sowie differenzierte Anwendung der Fernsehfahndungstechnik an allen Kategorien von Grenzübergangsstellen ermöglicht vorrangig
^1) An den Flughäfen des zivilen Flugverkehrs der DDR ist die Fernsehfahndungstechnik seit Jahren im Einsatz und hat sich hier allseitig bewährt.
^2) Die Hauptfahndungsmittel (Fahndungskarteien) sind das Herzstück zur operativen Arbeit an den Güst.
Sie unterliegen den höchsten Sicherheitsanforderungen!
Als Abwehr wurden alle geheimpolizeilichen Aktivitäten zur Sicherung der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität der DDR und des kommunistischen Bündnissystems bezeichnet, die nach dem Verständnis des MfS durch feindliche Angriffe gefährdet waren. Maßnahmen zur Bekämpfung westlicher Spionage und politischer Opposition galten somit ebenso als Abwehr wie etwa die Sicherung von Produktivität und Anlagensicherheit in den Betrieben sowie die Verhinderung von Republikflucht und Ausreisen. Demgemäß waren die meisten operativen Arbeitsbereiche des MfS ganz überwiegend mit Abwehr befasst.
Konspiration war das Grundprinzip der nachrichtendienstlichen und geheimpolizeilichen Arbeit des MfS, das den Einsatz von inoffiziellen Kräften und anderen verdeckten Mitteln und Methoden sowie die weitgehende Geheimhaltung der eigenen Tätigkeit auch gegenüber anderen DDR-Organen und dem SED-Parteiapparat beinhaltet. Eine besondere Rolle spielt die Konspiration bei den Verhaltensregeln für IM, GMS, HIM, OibE und Führungsoffiziere, welche über die inoffiziellen Beziehungen zum MfS zu schweigen bzw. inoffizielle Handlungen für das MfS geheimzuhalten, zu tarnen oder zu verschleiern hatten.
Signatur: BArch, MfS, JHS, Nr. 21922, Bl. 1-462
Wie können Anschläge und Terror auf Grenzsicherheitskräfte und Objekte an der Staatsgrenze verhindert werden? Welche Maßnahmen sind zur Abwehr von solchen "Terrorangriffen" zu ergreifen? Damit beschäftigt sich diese Dissertation.
Anders als der Name der Institution vermuten ließ, vermittelte die Juristische Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Potsdam-Golm (JHS) nur am Rande rechtswissenschaftliche Kenntnisse und auch das akademische Niveau war eher bescheiden. In erster Linie vermittelte die JHS den hauptamtlichen Stasi-Mitarbeitern das nötige Rüstzeug für ihre praktische Arbeit im Apparat der Geheimpolizei sowie eine "klassenbewusste" Allgemeinbildung. Daneben betrieb diese Kaderschmiede der Stasi eigenständig und im Auftrag des Ministeriums auch einschlägige Forschungsarbeit. Die dabei entstehenden "wissenschaftlichen" Schriften sollten praktische Erkenntnisse für die geheimpolizeiliche, im Jargon der Stasi "tschekistische" Tätigkeit der Mitarbeiter liefern. Rund 400 MfS-Mitarbeiter promovierten an der JHS und es entstanden rund 3.700 Diplomarbeiten. Häufig arbeiteten mehrere JHS-Absolventen gemeinsam an einer Promotion oder Diplomarbeit.
Vorkontrollbereiche Ausreise
Vorkontrollbereiche Einreise und
Einlaßposten der PKE
zur Durchsetzung einer Vorfahndung in Spannungs- und besonderen Gefahrensituationen.
Durch den Einsatz der Fernsehfahndungstechnik werden zugleich die Voraussetzungen bzw. Grundlagen dafür geschaffen, daß perspektivisch durch Einsatz spezieller EDV-Technik das Volumen und die Möglichkeiten der Fahndung erheblich erweitert und damit auch den speziellen Anforderungen Sicherheit und Terrorabwehr noch umfassender und wirksamer Rechnung getragen wird.
^1) Gegenwärtig werden zur Sicherung der dezentralisierten Fahndungsmittel in den Kontroll- und Sicherungsbereichen der Grenzübergangsstellen noch erhebliche Kräfte und Mittel gebunden und benötigt.
Als Abwehr wurden alle geheimpolizeilichen Aktivitäten zur Sicherung der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität der DDR und des kommunistischen Bündnissystems bezeichnet, die nach dem Verständnis des MfS durch feindliche Angriffe gefährdet waren. Maßnahmen zur Bekämpfung westlicher Spionage und politischer Opposition galten somit ebenso als Abwehr wie etwa die Sicherung von Produktivität und Anlagensicherheit in den Betrieben sowie die Verhinderung von Republikflucht und Ausreisen. Demgemäß waren die meisten operativen Arbeitsbereiche des MfS ganz überwiegend mit Abwehr befasst.
An den Grenzübergangsstellen (Güst) der DDR führten Passkontrolleinheiten (PKE) der Staatssicherheit die Identitätskontrollen und Fahndungsmaßnahmen durch und überwachten auf diese Weise den gesamten grenzüberschreitenden Verkehr. Im Zuge der Kontrollen realisierten sie auch operative Maßnahmen im Auftrag anderer Diensteinheiten des MfS. Die in den Uniformen der Grenztruppen auftretenden Angehörigen der PKE gehörten zur Linie VI des MfS (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel).
Die Passkontrolle war seit 1962 in der Kompetenz des MfS, als das Aufgabengebiet vom Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs auf die damals neu gegründete Arbeitsgruppe Passkontrolle und Fahndung überging. Hintergrund war u. a. die sich nach dem Mauerbau entwickelnde Fluchthilfe.
Signatur: BArch, MfS, JHS, Nr. 21922, Bl. 1-462
Wie können Anschläge und Terror auf Grenzsicherheitskräfte und Objekte an der Staatsgrenze verhindert werden? Welche Maßnahmen sind zur Abwehr von solchen "Terrorangriffen" zu ergreifen? Damit beschäftigt sich diese Dissertation.
Anders als der Name der Institution vermuten ließ, vermittelte die Juristische Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Potsdam-Golm (JHS) nur am Rande rechtswissenschaftliche Kenntnisse und auch das akademische Niveau war eher bescheiden. In erster Linie vermittelte die JHS den hauptamtlichen Stasi-Mitarbeitern das nötige Rüstzeug für ihre praktische Arbeit im Apparat der Geheimpolizei sowie eine "klassenbewusste" Allgemeinbildung. Daneben betrieb diese Kaderschmiede der Stasi eigenständig und im Auftrag des Ministeriums auch einschlägige Forschungsarbeit. Die dabei entstehenden "wissenschaftlichen" Schriften sollten praktische Erkenntnisse für die geheimpolizeiliche, im Jargon der Stasi "tschekistische" Tätigkeit der Mitarbeiter liefern. Rund 400 MfS-Mitarbeiter promovierten an der JHS und es entstanden rund 3.700 Diplomarbeiten. Häufig arbeiteten mehrere JHS-Absolventen gemeinsam an einer Promotion oder Diplomarbeit.
4.3. Die Anwendung technischer Mittel und Methoden zur Feststellung,von Hinweisen auf vorbereitete bzw. unmittelbar bevorstehende Gewaltakte
Die Technik zur Feststellung von Hinweisen auf Terror- und andere Gewaltakte im hier gebrauchten Sinne soll es ermöglichen, das Wahrnehmungsvermögen der Grenzsicherungskräfte zu erweitern, um möglichst frühzeitig - noch vor der unmittelbaren Begehung von Gewalthandlungen - die Vorbereitung von Terror- und anderen Gewaltakten zu erkennen und wirksam abwehren zu können. Das hat besonders große Bedeutung für die Sicherung der Grenzübergangsstellen aller Kategorien, einschließlich des Flugverkehrs.
Es muß zugleich auf den vorbeugenden Effekt verwiesen werden, wenn während der Kontrolle, Überwachung und Sicherung des grenzüberschreitenden Verkehrs mit Hilfe der Technik auf den Grenzübergangsstellen Hinweise oder entsprechende Feststellungen (Mitführung von Waffen, Munition, Sprengmitteln, Giften und anderen terroristischen Gewaltmitteln) getroffen und damit beabsichtigte Terror- und, andere Gewaltakte an der Staatsgrenze und im Innern der DDR durchkreuzt werden können.
Im wesentlichen ist gegenwärtig folgende Technik an der Staatsgrenze mit ihren Grenzübergangsstellen eingesetzt:
1. Technische Sicherungsanlagen (TSA)
Der Einsatz technischer Sicherungsanlagen^l) hat zum Ziel, das unbemerkte und unbefugte Überwinden von Sperren oder Eindringen in geschützte bzw. zu schützende Territorien, Objekte und Bereiche durch ein akustisches und/oder optisches Signal anzuzeigen. TSA beruhen auf verschiedenen
^1) Vgl. TGL 200-7099, Drahtgebundene elektronische Informationsanlagen zur Signalisierung der Gefährdung von Leben und Sachwerten
Als Abwehr wurden alle geheimpolizeilichen Aktivitäten zur Sicherung der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität der DDR und des kommunistischen Bündnissystems bezeichnet, die nach dem Verständnis des MfS durch feindliche Angriffe gefährdet waren. Maßnahmen zur Bekämpfung westlicher Spionage und politischer Opposition galten somit ebenso als Abwehr wie etwa die Sicherung von Produktivität und Anlagensicherheit in den Betrieben sowie die Verhinderung von Republikflucht und Ausreisen. Demgemäß waren die meisten operativen Arbeitsbereiche des MfS ganz überwiegend mit Abwehr befasst.
Befehl Nr. 12/87 zur Aktion „Dialog 87“ Dokument, 20 Seiten
Maßnahmeplan zur Gewährleistung der Sicherheit zum 40. Jahrestag der DDR Dokument, 30 Seiten
Dissertation "Zur Rolle und dem aktuell-politischen Inhalt eines aufgabenbezogenen Feindbildes in der Zusammenarbeit mit IM" Dokument, 363 Seiten
Diplomarbeit: "Aufgaben eines Leiters der Hauptabteilung I im Umgang mit IMs" Dokument, 63 Seiten